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Erfolgreiche und chancengerechte Lese- und Bildungskarrieren beginnen in elementaren Bildungseinrichtungen: Wer früh fördert, fördert doppelt!

Die Ergebnisse der PIRLS-Studie auf den Punkt gebracht: Zahlen, Daten, Fakten

Die Progress in International Reading Literacy Study (PIRLS) testet die Leseleistungen von Schülerinnen und Schülern am Ende der vierten Klasse Volksschule.

Insgesamt nahmen 57 Staaten und acht "Benchmark-Regionen" (meist extra ausgewiesene Städte oder Provinzen von Teilnehmerländern) an PIRLS 2021 teil. In Österreich wurde im April und Mai 2021 eine Stichprobe von rund 4.800 Kinder aus 160 zufällig ausgewählten Schulen getestet. Die Kinder mussten Informationstexte und literarische Texte lesen und anschließend dazu Fragen beantworten. Dafür standen ihnen 80 Minuten zur Verfügung. Per Fragebogen wurden außerdem Hintergrundinformationen erhoben, von denen angenommen wird, dass sie mit der Lesekompetenz in Verbindung stehen (z. B. sozialer Hintergrund, Lesegewohnheiten, schulisches Umfeld). Die Daten einzelner Schüler/innen bzw. Schulen wurden nicht ausgewertet.

Heuer sind die Ergebnisse besonders interessant, weil PIRLS als erste große internationale Vergleichsstudie Schüler/innen nach der Corona-Pandemie getestet hat und so die Daten mit jenen vom letzten Durchgang vor der Pandemie verglichen werden können. Der Testzeitpunkt im Frühling 2021 lag rund ein Jahr nach den ersten Schulschließungen - von diesen waren die Schüler also ab der Mitte bzw. gegen Ende der dritten Klasse Volksschule betroffen.

Zwar hat die Leseleistung von österreichischen Schülerinnen und Schülern abgenommen, ist aber noch weit über dem weltweiten Schnitt. Nach 541 Punkten im Jahr 2016 erreichten die Schüler heuer im Schnitt 530 Punkte – das entspricht in etwa dem Ergebnis von 2011 (529), während 2006 538 Punkte erreicht worden waren.

Des Weiteren erreichten Mädchen international im Schnitt eine um 16 Punkte bessere Leseleistung. In Österreich betrug der Unterschied 14 Punkte (Buben: 523, Mädchen: 537). Der Unterschied zwischen Buben und Mädchen hat sich damit seit den vergangenen Tests (2006: 10 Punkte, 2011: acht, 2016: sechs Punkte) deutlich vergrößert. Rund 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Österreich gehören zu den schwachen Leserinnen und Lesern. Sieben Prozent befinden sich unterdessen in der Spitzengruppe der besten Leserinnen und Leser. Deutlich größer als in anderen Staaten sind in Österreich die Leistungsunterschiede nach Bildungsstand und Beruf der Eltern.